Prof. Dr. Frédéric Bußmann wird neuer Wissenschaftlicher Direktor der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Der 48-Jährige tritt zum 1. August 2023 die Nachfolge von Prof. Dr. Pia Müller-Tamm an, die zum 30. April 2023 in den Ruhestand tritt, wie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg mitteilte. Prof. Dr. Frédéric Bußmann ist seit 2018 Generaldirektor der vier Museen der Kunstsammlungen Chemnitz und dort verantwortlich für das Ausstellungs-, Sammlungs- und wissenschaftliche Programm und die strategische Weiterentwicklung.
Neueinrichtung des Museums nach Umbau
Kunstministerin Petra Olschowski: „Mit Frédéric Bußmann bekommt die Kunsthalle Karlsruhe eine überaus erfahrene neue Leitung. Wir sind überzeugt, dass es ihm gelingen wird, die besonders schwierige Zeit der baulich bedingten Schließung ideenreich zu füllen und die Bedeutung der Sammlung in der Öffentlichkeit präsent zu halten. Darüber hinaus ist es seine spannende Aufgabe, die Kunsthalle neu zu konzipieren und nach Abschluss der Umbauarbeiten neu einzurichten.“
Prof. Dr. Frédéric Bußmann: „Die Neuausrichtung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe ist eine anspruchsvolle Aufgabe und eine große Herausforderung, der ich mit großer Freude entgegensehe. Es ist mein Ziel, neue Formate zu entwickeln und damit neue Publika anzusprechen und auch anderen Perspektiven Raum zu geben. Dabei wollen wir aber auch das Stammpublikum weiter an das Museum, das sich im Augenblick in einer Zeit des baulichen Übergangs befindet, binden.“
Prof. Dr. Pia Müller-Tamm leitet die Kunsthalle seit 1. Mai 2009. Bis Prof. Dr. Frédéric Bußmann im August übernimmt, leitet der Kaufmännische Geschäftsführer der Kunsthalle Karlsruhe, Florian Trott, das Haus. Derzeit ist die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe umbaubedingt geschlossen. Vom 29. April an werden mit der Ausstellung „KunsthalleKarlsruhe@ZKM“ die Highlights der Sammlung im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien präsentiert. Mit einer Fertigstellung der Baumaßnahmen und Wiedereröffnung wird in den Jahren 2028/29 gerechnet.
3500 Werke aus den wichtigsten Epochen der europäischen Kunstgeschichte
Die 1846 eröffnete und nach Plänen von Heinrich Hübsch als Gesamtkunstwerk konzipierte Kunsthalle Staatliche Kunsthalle Karlsruhe gehört zu den großen und traditionsreichen Museen in Deutschland. Die Sammlung umfasst 3500 Werke aus den wichtigsten Epochen der europäischen Kunstgeschichte sowie knapp 100.000 Zeichnungen und Druckgrafiken. Sie geht zurück auf die Sammlungstätigkeit der badischen Markgrafen und Markgräfinnen. Schwerpunkte der Sammlung bilden die Kunst des Mittelalters und der Renaissance, die Niederländische Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die Französische Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts.
Mit Biedermeier, Romantik, Realismus und Impressionismus ist auch die Malerei des 19. Jahrhunderts mit bedeutenden Werken vertreten. Ebenso präsentiert werden mit der Klassischen Moderne unter anderem Konstruktivismus, Expressionismus und Neue Sachlichkeit. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird die Sammlung in die Gegenwart überführt, so dass auch Arbeiten des Informel, der Konzeptkunst, der Neuen Figuration sowie medienübergreifende Arbeiten vertreten sind.
Baumaßnahmen bis 2028/29
Der Umbau wird realisiert durch das Berliner Büro Staab Architekten. Wichtige Aufgaben sind die Herstellung von Barrierefreiheit und die Verbesserung der räumlichen Orientierung für das Publikum, die Erneuerung der technischen Infrastruktur, die Verbesserung der Gebäudesicherheit, die weitgehende Klimatisierung der Galerien sowie die konservatorische Erhaltung der denkmalgeschützten Säle im Erdgeschoss. Durch die Überdachung des Innenhofs wird das Museum eine neue Mitte erhalten. Entstehen soll ein großzügiger Ort mit hoher Aufenthaltsqualität. Im Innenhof werden alle Funktionen (Ticketverkauf, Shop, Garderobe, Museumscafé) untergebracht. Der überdachte Innenhof wird auch als Veranstaltungsort genutzt werden können.
Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Froschung und Kunst Baden-Württemberg
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Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe